Die Namenspatronin für das Hospiz
„Louise von Marillac“, das ist die Namenspatronin des MARIEN Hospizes auf der Eremitage in Wilnsdorf.
Louise von Marillac wurde 1591 als uneheliches Kind des adeligen Witwers Louis de Marillac (1556–1604) in Paris geboren. Ihr Onkel Michel de Marillac war Siegelbewahrer König Ludwigs XIII. Der Name ihrer Mutter ist nicht bekannt.
Ihr Vater erkannte sie an und sorgte für ihre hervorragende Ausbildung im Dominikanerinnenkloster in Poissy. Als sie dreizehn Jahre alt ist, stirbt ihr Vater und Louise kommt als Vollwaise in ein Armenhaus nach Paris.
Nachdem ihr der Eintritt in ein strenges Kapuzinerinnenkloster wegen ihrer schwachen Gesundheit verwehrt worden war, heiratete sie mit 22 Jahren Antoine Le Gras, Sekretär der Königinmutter Maria von Medici.
Sie bringt einen Sohn zur Welt und wird mit nur 34 Jahren Witwe. Ein Schicksalsschlag, der sie hart trifft.
Zu diesem Zeitpunkt begegnet sie dem jungen Priester Vinzenz Depaul, der ihr zur Seite steht. Vinzenz Depaul (Vinzenz von Paul) hatte sieben Jahre zuvor als Pfarrer eine Vereinigung von Bürgerfrauen ins Leben gerufen, die Alte, Kranke und Hilfsbedürftige betreute. Unter seinem Einfluss widmete sich auch Louise Werken der Frömmigkeit und der Nächstenliebe.
Im November 1633 nimmt sie in ihrem Haus einige junge Bauernmädchen auf, die sie zunächst im Lesen und Schreiben unterrichtete – damals unerhört, weil jegliche Bildung für Bauernmädchen als unnötig galt. Die jungen Frauen und Louise betreuen später Findelkinder, Patienten im Hôtel-Dieu sowie Strafgefangene und richteten Suppenküchen ein. Sie sind der Grundstein der Compagnie des Filles de la Charité, des Ordens der Vinzentinerinnen, auch Barmherzige Schwestern genannt.
Louise von Marillac leitet bis zu ihrem Tod den Orden und das Mutterhaus und verfasst einen Katechismus. Sie stirbt am 15. März 1660, wenige Monate vor Vinzenz von Paul.
1934 wird sie von Papst Pius XI. heiliggesprochen. 1960 erklärt Papst Johannes XXIII. sie zur Patronin aller karitativ Tätigen. Ihre sterblichen Überreste ruhen in der Kapelle der Erscheinungen im Mutterhaus, 140 Rue du Bac, Paris.
Das Hospiz auf der Eremitage trägt den Namen der Heiligen Louise von Marillac, weil es Vinzentinerinnen waren, die Jahrhunderte später (1861) in Siegen das erste Krankenhaus eröffneten. Es war das St. Marien-Krankenhaus, das ursprünglich neben der Marien-Kirche in der Oberstadt gelegen bald aus Platzgründen an den heutigen Standort umzog. Ohne das St. Marien-Krankenhaus gäbe es das neu entstandene Hospiz nicht, denn die St. Marien-Krankenhaus gGmbH ist Trägerin dieses Hospizes.
